Abschied von Bernhard Unterholzner

Das sechste Vernetzungstreffen der Fachstelle Deutschförderung Darmstadt hat am 13. Februar 2024 stattgefunden. Das Netzwerk traf sich erneut in der „Sodi7“, der Beratungsstelle von Netzwerk ROPE e.V. in der Soderstraße 7. Als Gastgeber fungierte – ein letztes Mal – Bernhard Unterholzner (Fachstelle Deutschförderung).

Dieses Treffen befasste sich mit der Frage: Wie geht es weiter mit der Fachstelle Deutschförderung? Bernhard Unterholzner, der die Fachstelle aufgebaut und seit 2017 betreut hat, wird Netzwerk ROPE e.V. zu Ende Februar verlassen, um sich ab März einer neuen Aufgabe zu widmen.

Eine Nachfolge wird derzeit gesucht. Die Stellenausschreibung findet sich hier.

Die kommissarische Leitung der Fachstelle liegt bis auf Weiteres bei der Geschäftsführung von Netzwerk ROPE e.V.:

Sven Rasch (Geschäftsführer Netzwerk ROPE e.V.)
Mail: rasch@network-rope.org
Tel.: 01590 4316012

Zwischenfazit und Weiterentwicklung

Für ein Zwischenfazit zum bisherigen Angebot der Fachstelle und zu möglichen Weiterentwicklungen stellte Bernhard Unterholzner den Anwesenden zwei Fragen: Was bringt mir die Arbeit der Fachstelle? [In meiner Arbeit, in meinem Netzwerk] und Was wünsche ich mir als Angebot?

Die Antworten auf den zahlreichen Moderationskarten passten kaum mehr auf das Flipchart, anhand der Karten ergab sich reger Austausch in der Runde.

Zusammengefasst beinhalteten die Rückmeldungen zur ersten Frage, dass die Broschüre und die Webseite der Fachstelle einen guten Überblick geben, da sie neben den Stadteilen, in denen die Kurse stattfinden, und den Sprachniveaus auch spezifische Angebote für Frauen sichtbar machen. Die Angebote werden übersichtlich und transparent dargestellt, somit ermögliche die Fachstelle einen niedrigschwelligen Zugang für die Zielgruppen.

Dementsprechend, so die Teilnehmenden aus der Beratung, werde die Broschüre bzw. die Webseite „fast bei jeder Erstberatung weiterempfohlen“ und sei „unverzichtbar“.

Einen besonderen Mehrwert sehen die Teilnehmenden in der Aktualität der Webseite und der Möglichkeit, sich bei Fragen direkt an die Fachstelle zu wenden. Ohne die Fachstelle würden viele Angebote „auf Flyern oder schwarzen Brettern dahinschlummern“.

Besonders wichtig sei das Informationsangebot der Fachstelle für Menschen, die noch auf einen Platz im Integrationskurs warten oder nicht zugangsberechtigt sind. Insofern fördern die Angebote von Ehrenamtlichen und Sozialträgern, die von der Fachstelle gelistet werden, die Integration bedingungslos, weil sie für alle offen zugänglich sind. Viele Deutschlernende besuchen diese Angebote auch zusätzlich zu Integrationskursen oder nach Abschluss von Kursen, weil sie ihr Deutsch weiter verbessern wollen. Daneben gibt es Lernende, die keine intensiven Kurse besuchen möchten, beispielsweise weil ihnen aufgrund von Kinderbetreuung die Zeit fehlt oder der soziale Anschluss im Vordergrund steht.

Von den Fachkräften wird vor allem auch die Vernetzung geschätzt. Der Zugang zum Netzwerk ermöglichte einen direkten Draht zu möglichen Kooperationspartnern, es sei sehr hilfreich, andere Einrichtungen und Projekte kennenzulernen. „Man greift dadurch auf die Erfahrungen der Netzwerkpartner zurück und spart Ressourcen = Zeit = Geld.“ Neben der Zeitersparnis durch das Kennenlernen passender Ansprechpartner:innen ermögliche die Vernetzung auch Kooperationen und neue Ideen für gemeinsame Zusammenarbeit.

Als Wünsche für die Zukunft wurde mehrfach ein Fachtag oder eine vergleichbare Veranstaltung genannt, die für mehr öffentliche Sichtbarkeit sorgt und aktuellen fachlichen Input bündelt. Auch ein Austauschforum für Ehrenamtliche, die Deutsch unterrichten, war unter den Vorschlägen.

Auch einige Vorschläge zu einer Erweiterung des Angebots fanden sich auf den Kärtchen, beispielsweise Angebote für Sprachtandems, ein Ausbau der Webseite mit zusätzlichen Angeboten oder Informationen zur Finanzierung von Sprachkursen und zur Beantragung von Geldern.
Besonders gefreut hat uns, dass auf die Frage nach Wünschen für die Zukunft der Fachstelle viele Antworten darauf zielten, weiterzumachen: „Weiterführen, weil unverzichtbar“, „Alleinstellungsmerkmal, unschlagbar, unersetzlich“, „weitere Netzwerktreffen“.

Aktuelles aus dem Netzwerk

Neu in der Runde vertreten war der Deutsch-Syrische Verein. Frau Biroz Hannan stellte den Verein kurz vor, insbesondere zwei der aktuellen Projekte:

Vitamin P – Chancenpatenschaften im Übergang zwischen Schule und Beruf
Ziel des Projektes ist es, Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine berufliche Zukunft zu ermöglichen. Hierbei bieten BiPa (BildungsPaten bzw. BildungsPatinnen), die ihr Wissen, ihre Berufs- und Lebenserfahrung weitergeben, eine großartige Chance. BiPa begleiten ihre Schützlinge (BiPaYoungster) in die Welt der Berufsfindung und des Arbeitsmarktes.

Buddy-Projekt – „Be my Buddy – Gemeinsam durch den Alltagsdschungel in Deutschland!“
Mit diesem Projekt wird die Integration junger Zugewanderter durch eine aktive und verantwortungsvolle Teilhabe gefördert. Es richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene (16 bis 23 Jahre) unterschiedlichster Kulturen, die als Minderjährige ohne Eltern nach Deutschland gekommen sind. Das Ankommen in Deutschland und eine bessere Bewältigung des hiesigen Lebensalltags soll gezielt unterstützt werden. Im Rahmen des Projekts bietet der Verein den zugewanderten Menschen Begleitung in Form von 1:1-Mentoring an. Für das Projekt werden noch Mentor:innen gesucht!

Weitere Neuigkeiten

Bernhard Unterholzner dankt den Teilnehmer:innen und verabschiedet sich als Koordinator der Fachstelle, der offizielle Teil der Veranstaltung ist beendet, es verbleiben noch etwa 15 Minuten für informelle Gespräche, Kennenlernen neuer Teilnehmer:innen und Austausch von Kontaktdaten.